Am 10. März 2022 organisierten das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (PDG) und das Institut für Demokratiepädagogik (IDP) zum ersten Mal gemeinsam den Zug der Demokratie in das PDG in Eupen. Dieses Format zur politischen Bildung von Primarschüler*innen, das das Zentrum fir politesch Bildung in Luxemburg entwickelt hat und seit ein paar Jahren einmal pro Jahr durchführt, haben wir an die ostbelgischen Bedingungen angepasst.
Im Prinzip geht es darum, dass Grundschulklassen sich mit einem vorgegebenen Thema auseinandersetzten, das sie dann mit Politiker*innen im Parlament debattieren. In Vorbereitung auf den Zug der Demokratie erhalten die Schulklassen dazu eine Karton-Silhouette, die aus einem Kind und einem Erwachsenen mit Schärpe in den Landesfarben besteht.
Darauf können die Schüler*innen festhalten, was sie selbst zu diesem Thema in ihrem Alltag beitragen können, aber auch, das was sie sich von den Politiker*innen erhoffen. Damit ziehen die Schulklassen dann ins Parlament. Jede Klasse diskutiert zuerst mit ihr zugeordneten Abgeordneten über ihre Vorschläge und Forderungen. Dann wird im Plenarsaal vorgetragen, was die Debatte ergeben hat.
Die ostbelgischen Primarschulen, die sich auf das Angebot hin angemeldet hatten, bekamen im Vorfeld einen Workshop, um die Schülern*innen vorab mit dem Konzept Demokratie, dem Parlament und dem Thema vertraut zu machen.
Am 10. März zogen dann die Kinder aus der Maria-Goretti-Grundschule Sankt Vith und der Gemeindegrundschule Raeren mit ihren Pappkameraden ins Parlament ein. Aus Nachhaltigkeitsgründen sind die Figuren allerdings aus Sperrholz, damit sie wiederverwendet werden können. Der Austausch in den Kleingruppen und im Plenarsaal war für die Schüler*innen und Abgeordneten eine neue und bereichernde Erfahrung.
Damit ist jetzt das bestehende Angebot des PDG um einen weiteren Baustein für Schüler*innen der 4. Primarschulklasse erweitert worden. Wir hoffen, dass wir durch den Zug der Demokratie auch auf andere Angebote des PDG und IDPs haben aufmerksam machen können und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit mit Schulklassen aus Ostbelgien.