Fake News und Hate Speech als gesellschaftliche Herausforderungen

Vom 09. – 14. Oktober 2022 veranstaltet das Institut für Demokratiepädagogik gemeinsam mit der Vernetzungsstelle Speak Up! auf Hof Luterberg in Lontzen die zweite internationale und interdisziplinäre Speak Up! Tagung, für die sich Interessierte aus (Ost)Belgien, Deutschland und Luxemburg angemeldet haben. Speak Up! ist eine internationale Vernetzungsstelle, die im Sommer 2022 aus dem gleichnamigen ostbelgischen Bündnis hervorgegangen ist und dessen Ziele fortsetzt. Nämlich, innerhalb der Gesellschaft zu einem reflektieren Umgang mit Fake News und Hate Speech anzuregen und Handlungsoptionen aufzuzeigen.

Institutionelle Mitglieder der Vernetzungsstelle  sind neben den Speak Up! Gründungsmitgliedern, dem Institut für Demokratiepädagogik (IDP), Wegweiser Ostbelgien, Kaleido und dem Medienzentrum auch weitere Institutionen und Initiativen, mit denen die Vernetzungsstelle seit der ersten Speak Up! Tagung kooperiert, darunter: aus Ostbelgien beispielsweise Jugendinfo und die Verbraucherschutzzentrale, aus Deutschland das das Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. an der TU Dresden, die Fachstelle Extremismusdistanzierung oder die Meldestelle „REspect! Gegen Hetze im Netz“ der Jugendstiftung Baden-Württemberg.

Sabrina Kirschner vom Institut für Demokratiepädagogik, die die Vernetzungsstelle Speak Up! leitet, umreißt das Konzept der zweiten Tagung: „Mit erfahrenen Menschen aus der Praxis, innovativen Wissenschaftler*innen und engagierten Vertreter*innen der ostbelgischen Zivilgesellschaft – darunter, was mich sehr freut, auch einige, die im vergangenen Jahr schon dabei waren – möchten wir auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse wieder praktische und anwendungsorientierte Formate zum Umgang mit Fake News und Hate Speech entwickeln, die wir in unserem (Berufs-)Alltag bzw. im Ehrenamt nutzen können. Dabei knüpfen wir an das an, was sich bei der ersten Tagung bewährt hat. Wir freuen uns wieder auf spannende Inputvorträge und Workshops, brainstormen gemeinsam in einem Worldcafé und haben wieder interdisziplinäre und internationalen Kleingruppen eingerichtet, in denen ein Austausch auf Augenhöhe stattfindet und Ideen und Konzepte geschmiedet werden. Neu sind hingegen Formate, wie ein Design-Sprint bzw. Planspiele. Ebenso ist der Tagungsort neu, nämlich ein Selbstversorgerhaus in Lontzen. So steht dann dieses Jahr auch der Austausch und das Netzwerken an ungewöhnlichen Orten  auf dem Programm: beim gemeinsamen Zubereiten der Mahlzeiten in der Küche, beim morgendlichen Jogging oder eben bei einem Spaziergang durch die idyllische ostbelgische Landschaft.“

Das Interesse für die deutschsprachige Veranstaltung war jedenfalls sehr groß. Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen aus den Belgien, Bulgarien, Deutschland, Italien, Österreich, den Niederlanden und sogar der aus dem französischen Übersee-Département Réunion haben sich um eine Teilnahme an der Tagung beworben, weil sie über aktuelle Forschung und Projekte zu Fake News und Hate Speech mit der ostbelgischen Zivilgesellschaft ins Gespräch kommen wollen. Ausgewählt wurden letztendlich 22 von ihnen, die nun auch gemeinsam mit Vertreter*innen der ostbelgischen Zivilgesellschaft innovative Konzepte zum Umgang mit Fake News und Hate Speech erarbeiten und ausprobieren werden.

IDP-Leiterin Dr. Tomke Lask betonte: „Das Team des IDPs war auch in diesem Jahr über das Interesse, das unserem Aufruf entgegengebracht wurde, sehr positiv überrascht. Auch über das gestiegene ostbelgische Interesse an der Thematik haben wir uns sehr gefreut“. 

Das Programm finden Sie hier: Programm Speak Up! Lontzen