Begleitend zu Speak Up! bieten wir eine Reihe von Workshops an, die sich insbesondere an Lehrpersonen richten, die sich entweder selbst fortbilden wollen.
Spätestens seit der Präsidentschaft Trumps ist klar: Der Vorlauteste hat nicht immer Recht. Trump hatte auch großen Anteil daran, dass Fake News Eingang in den Alltagswortschatz fanden. Fake News, also gefälschte Nachrichten, sind bewusst unwahre bzw. frei erfundene Tatsachenbehauptungen, die als Nachrichten getarnt in den (sozialen) Medien verbreitet werden. Die Urheber*innen erhoffen sich durch die Verbreitung u.a. mehr Aufmerksamkeit bzw. finanzielle oder politische Vorteile.
Der ganztätige Workshop gliedert sich in drei Teile:
Viele Jugendliche wissen nicht, wie man sogenannte Fake News – Falschmeldungen – im Internet oder in der Presse erkennt, geschweige denn wie man Nachforschungen anstellt, um zu erfahren, was nun eigentlich die ursprüngliche Nachricht war und wie sie manipuliert wurde. Es ist aber heutzutage wesentlich, dass Jugendliche nicht nur lernen, wie man sich des Wahrheitsgehalts einer Nachricht vergewissern kann, sondern dabei auch einen gewissen Automatismus entwickelt, der im Falle eines Zweifels direkt zur Nachforschung führt. Es geht darum, einen aktiven Bürger/ eine aktive Bürgerin zu fördern und auszubilden. Diese Weiterbildung soll Lehrpersonen die Möglichkeit geben, den Prozess der Entschlüsselung von Fake News zu üben, und selbst solche für den Unterricht zu produzieren. In einem zweiten Schritt soll gezeigt werden, wie man die manipulierten Inhalte von Fake News kontextualisiert. Dabei werden Wege aufgezeigt, wie man mit den Themen auch fächerübergreifend in der Schule arbeiten kann. Gute Schnittstellen sind dabei Sprachen, Geografie, Geschichte, aber auch die Naturwissenschaften. Die Weiterbildung macht Vorschläge zur punktuellen fächerübergreifenden Zusammenarbeit und lässt die Lehrpersonen Unterrichtseinheiten in diesem Sinne erarbeiten.
Anhand von Beispielen wird am Computer geübt, wie man mit Google bei verdächtigen Nachrichten Bilder zurückverfolgen kann, oder wie Videos auf Youtube mit DataViewer überprüft werden können. Es wird gezeigt, wie Quellen kontrolliert, eine Checkliste angelegt und angewandt werden. Des Weitern lernt man, Bilder selbst zu manipulieren, um eigene Fake News zu produzieren. Es werden MEMES erstellt und noch andere praktische Beispiele gezeigt, die man direkt im Unterricht mit den Schülern einsetzen kann.
Soziale Medien sind mittlerweile fester Bestandteil unseres Alltags geworden. Wir nutzen sie jeden Tag, ohne dies großartig weiter zu reflektieren: Wir lassen schnell ein Like bei Facebook da, schicken eine Sprachnachricht bei Whatsapp oder teilen Bilder aus dem letzten Urlaub bei instagram. Auch wenn diese Angebote vermeintlich kostenlos sind, bezahlen wir dort mit unseren Daten. Im ersten Teil des Workshops stellen wir uns deshalb die Frage: Was weiß ich über die sozialen Medien und was wissen die sozialen Medien über mich! Wir schauen uns Privatsphäre- und Werbeeinstellungen an, klären, warum es wichtig ist, die seitenlangen AGBs (Allgemeine Geschäftsbedingungen) zu lesen und finden heraus, wo wir die über uns gesammelten Daten herunterladen können. Danach schauen wir uns Facebook und Instagram genauer an. Welche Dinge werden dort warum gepostet? Gemeinsam suchen wir nach Hinweisen, wie man seriöse Beiträge von Werbebeiträgen und Fake News unterscheidet. Im zweiten Teil des Workshops überlegen wir gemeinsam in Kleingruppen, wie wir das neu erworbene Wissen mit unseren Schützlingen teilen können und erarbeiten entsprechende Unterrichts- bzw. Vermittlungskonzepte.