Am 18. Juli 2021 startete die einwöchige Erasmus+ Sommerakademie (S)innfluence your World: Musik und Politik in Worriken (Ostbelgien) mit rund 20 Jugendliche aus den Partnerländern, um sich eine Woche lang intensiv mit Kunst, Musik und damit verbundenen Gefühlen auseinanderzusetzen.
Projektpartner sind das Institut für Demokratiepädagogik, die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung sowie das Zentrum fir politesch Bildung.
Gemeinsam mit Gesangspädagogin Marie Pack, Gitarrist Nils Eikmeier und Schlagzeiger Patrick Theil reflektieren die Jugendlichen über Politik und Gefühle in Musik und Gesang. Sie setzen sich dabei mit Musikrichtungen, wie Blues, Reggae, Rock, Hip-Hop und Gefühlen, wie Trauer, Freude, Wut oder Angst auseinander, um Themen, wie Rassismus, Freiheit und Extremismus sowie Manipulation zu erarbeiten. Analog dazu arbeiten Theaterpädagoge Jörg Lentzen und Tanzpädagogin Anne-Lore Baekeland mit ihren Gruppen.
Die Besonderheit des Projekts besteht darin, dass es filmisch begleitet wird. Für die Produktion des Dokumentarfilms, der zukünftig als Lehrmaterial in (außer)schulischen Kontexten eingesetzt werden soll, konnten die Organisator*innen vom IDP Regisseur Hans-Erich Viet gewinnen, der gemeinsam mit Kameramann Thomas Keller und Tonmann Konrad Keller die Projektarbeit hinter der Kamera begleitet. Nach Fertigstellung des Films wird es entsprechende Handreichungen für Lehr- und Betreuungspersonen geben, die den Film gemeinsam mit ihren (Lern)Gruppen anschauen möchten.
Vom 9. – 15. April 2022 kommen dieselben Jugendlichen, die sich im November und Februar noch einmal in kleineren Gruppen getroffen haben, für eine weitere Woche nach St. Vith.
Während dieser Woche proben arbeiten sie weiter an dem gemeinsamen Stück, das am 15. April 2022 im Triangal aufgeführt werden wird.
Das Projekt möchte pro-aktiv auf das positive Potential von Musik bei politischer Bildung hinweisen und möchte ein Programm erarbeiten, dass es Leitern von Jugendorganisationen aller Art, Lehrpersonen im schulischen aber auch außerschulischen Kontext in den Bereichen Musik, Sprache, Tanz und Theater ermöglicht diese Aspekte systematisch in das Erlernen demokratischer Kultur mitaufzunehmen.
Ziel für die Jugendlichen in jedem teilnehmenden Land soll es sein ein Gesamtwerk zu erstellen, das auf den unterschiedlichsten Ausdrucksmöglichkeiten von Musik, Theater, Tanz und Sprache, basiert. Die in den Workshops erarbeiteten Stilmittel, die zur Manipulation von Denkprozessen genutzt werden, sollen die Grundlage für diese kreative Umsetzung darstellen. Durch diesen Arbeitsprozess sollen sie selbst, aber auch diejenigen, die dieses Werk hören und sehen werden, auf die Prinzipien der Propaganda und der Manipulation im
musischen Bereich aufmerksam gemacht werden und in der Lage sein, ihre eigene Konzeption argumentiert darstellen zu können. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung einer Weiterbildung für Lehrpersonen, Jugendarbeiter und Musiklehrer, die auf den Erfahrungen der Workshops beruhen. Ein Dokumentarfilm zum Thema soll ebenfalls als didaktisches Material entwickelt werden.
Es werden zwei Akademien von jeweils 5 Tagen organisiert, an denen die Jugendlichen mit Referent*innen aus Musik, Tanz, Theater und Kommunikation die fünf Grundgefühle (Freude, Wut, Angst, Ekel, Trauer) gemeinsam erarbeiten und ihre Gedanken kreativ umsetzen. Während der zweiten Akademie wird das in der Sommerakademie erarbeitete Projekt von den Jugendlichen zusammen mit den Referenten für die Aufführung fertiggestellt. Das Endergebnis dieser Arbeit wird bei den anschließenden “Aktionstagen politische Bildung” aufgeführt und das Thema dann öffentlich debattiert.
Fotos: Sabrina Kirschner, Tomke Lask, Jörg Lentzen, Lena Lemmens, Marie Pack